Die Terranauten 020: Komet der Vernichtung by Fischer Erno

Die Terranauten 020: Komet der Vernichtung by Fischer Erno

Autor:Fischer, Erno [Fischer, Erno]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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Auf dem Jupitermond Io befanden sich insgesamt fünfzehn Terranauten. Sie bezeichneten die künstlichen Höhlen, die mit einigen primitiven technischen Geräten ausgerüstet waren, als Stützpunkt. Das wirkte übertrieben, wenn man wußte, daß sie von hier aus nicht viel tun konnten. Das Ganze war eher eine Fluchtbastion.

Doch ihr Stützpunkt war mit Waffen gut bestückt.

Im Moment hielten vier der Terranauten eine Konferenz ab. Sie handelten im Namen aller, denn sie waren die gewählten Führer.

Ihr Thema hieß Cantos!

Desailly war nach wie vor der Meinung, daß man Cantos nicht trauen konnte. Summacum Moes, der einzige Logenmeister auf Io, war mehr und mehr geneigt, ihm beizupflichten.

Desailly sprach es aus: »Wir glaubten der Propaganda von Valdec nicht, hielten die Genessaner eher für eine Erfindung. Jetzt wissen wir, daß Cantos auf dem Weg zu uns ist. Irgend etwas hat er unternommen, nachdem wir Kontakt mit ihm hatten. Wir spürten die Psiströme und können sie nicht deuten.«

»Du bist also überzeugt davon, daß Cantos wirklich für die Katastrophe verantwortlich ist?« erkundigte sich Leocadia. »Ja!« Desailly nickte heftig. »Ich bin euer Logenmeister«, meldete sich Moes zu Wort, »aber mein Wort gilt nicht mehr als das eure. Wir haben Waffen. Sollen wir denn das Ringo mit Cantos einfach abschießen? Treiber befinden sich mit ihm an Bord – Treiber und Terranauten!«

»Abtrünnige!« rief Desailly abfällig.

Grabowski hielt es an der Zeit, in die Debatte einzugreifen: »Ich finde, wir sollten unser Mißtrauen nicht übertreiben. Schließlich haben wir nichts zu verlieren. Das Sonnensystem steht kurz vor dem Untergang. Was macht es für einen Unterschied, ob wir Cantos hier hereinlassen oder nicht? Falls er wirklich der Verantwortliche ist, wird er sich zu schützen wissen. Und wir können hier nicht rechtzeitig weg. Uns steht nur ein einziges Ringo zur Verfügung. Das ist zu wenig. Und unsere Psikräfte reichen nicht aus, um einen Ortungsschutz zu erzeugen, so wie es diesem Cantos gelingt!«

»So spricht ein Verräter an der Sache!« regte sich Desailly auf.

Grabowski fuhr ungerührt fort: »Außerdem können wir mit dem Ringo keinen interstellaren Flug wagen – selbst wenn wir eine Mistel hätten! Wir sitzen hier fest und warten auf den großen Knall. Wieviel Stunden haben wir noch zu leben? Selbst wenn Cantos in unehrlicher Absicht kommt, müssen wir davon ausgehen, daß …«

»Ich kann das nicht mehr hören!« rief Desailly.

Summacum Moes hob beschwichtigend die Hände.

»Nun laß doch Grabowski zum Ende kommen, Desailly! Ich finde seine Ausführungen höchst interessant!«

Grabowski nickte ihm dankbar zu. Er holte tief Luft.

»Wenn Cantos unser Freund ist, tun wir ihm bitter Unrecht. Er braucht einen Platz, von dem aus er operieren kann!«

»Ja, weißt du denn, was er vorhat?«

»Natürlich nicht, Desailly, aber er wird es uns gewiß sagen!«

»Du hast die Bilder von Cantos gesehen. Er ist ein Monster. Sollen wir einem solchen Wesen vertrauen? Wie anders kam die Katastrophe zustande, wenn es kein aggressiver Akt von außerhalb ist?«

»Ich denke an Kaiser-Kraft!«

»Ja, Grabowski, du denkst! Das merke ich die ganze Zeit schon. Es wäre besser, du würdest es den Pferden überlassen, denn die haben dickere Köpfe. Außerdem können sie gottlob nicht reden. Also können sie nur halb soviel Mist produzieren!« Desailly war außer sich.



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